Pia Parolin

Biologe, Fotograf und Autor

Dr habil. Pia Parolin ist eine echte Weltbürgerin. Geboren 1965 und aufgewachsen in Mailand, besitzt sie die italienische und die deutsche Staatsbürgerschaft. Neben ihrem Studium in Hamburg lebte sie für ihre Promotion in Ökologie viele Jahre im Amazonas-Regenwald und arbeitete als Tropenökologin an internationalen Projekten. Und so verwundert es nicht, dass sie Italien, Deutschland, Venezuela, Brasilien, Südafrika und Frankreich als ihre Heimat ansieht.

Ihre erste Kamera bekam Pia im Alter von 9 Jahren von ihrem Vater geschenkt. Seitdem hat sie die Fotografie nie mehr losgelassen. Anfangs brauchte sie die Kamera für ihre wissenschaftliche Dokumentation, nutzte sie aber auch viel für die Landschaftsfotografie. Ende 2016 begann sie mit der Reportagefotografie. Auf ihren Studienreisen begegnete sie immer wieder den Bewohnern verschiedener Länder. In diesem Umfeld entwickelte sich nach und nach ihre Leidenschaft für die Street Photography.

Neben ihrer fotografischen Arbeit begann sie zu schreiben. Ihre Bücher sind Standardwerke für viele Fotografen und ihre Bilder sind auf vielen Ausstellungen zu finden. Eines ihrer Projekte herauszuheben wäre unfair gegenüber allen anderen, aber ihre Serie „Promenade Moments“ war sicherlich ein wichtiger Meilenstein in ihrem Leben.

Pia ist Mitglied in verschiedenen Verbänden, in denen sie nicht nur die Street Photography vertritt, sondern auch eine klare Position für Fotografinnen bezieht, was ihr auch sehr am Herzen liegt.

Neben allen offiziellen Verbänden ist sie in der Street Photography Szene bestens vernetzt und eine gefragte Gesprächspartnerin für Workshops, Vorträge und und und....

 

Je nach Anforderung setzt sie unterschiedliche Kameras ein. In ihrem geschäftigen und aufregenden Leben als Fotografin ist die RICOH GR jedoch ihr ständiger Begleiter.

Pia Parolin - #shootGR_Grasse

 

Mit ihrem künstlerischen Ansatz sieht Pia Parolin die positive Seite der Dinge. Unsere Welt ist voller Farben, aber es ist eine sich verändernde Welt. Die Harmonie der Umwelt nimmt bedrohlich ab. Schönheit ist allgegenwärtig und sie setzt in ihren Bildern bewusst LICHT, Farben und ihre „Lebensfreude“ ein, um positiv auf die Bedrohungen aufmerksam zu machen. Ihre Fotos sollen gefallen, den Betrachter ermutigen, die Welt, in der wir leben, zu schützen. Ihre Projekte umfassen Serien, die das städtische Umfeld beschreiben, aber auch Kritik und Traurigkeit enthalten.

 

Für unser Interview teilt sie aktuelle Bilder aus einer Serie, die mit der Ricoh GR III und einem Weitwinkelvorsatz in Grasse, Frankreich, aufgenommen wurden.

  

Ricoh-Bildgebung: Straßenfotografie ist dir schon lange nicht mehr fremd. Zum ersten Mal sind wir anlässlich unserer GR Streetphoto Challenge mit euch in Kontakt gekommen. Seitdem haben sich unsere Wege wieder gekreuzt. Und nicht zuletzt haben Sie mit Ihrem Buch „• Flow – Fotografieren als Glückserlebnis“ auf sich aufmerksam gemacht.
Nachdem Sie nun schon einige Zeit mit der Ricoh GRIII fotografieren, haben Sie den Weitwinkelaufsatz ausprobiert und sind davon begeistert.
Erzähl uns darüber... 

Auch Parolin: Ich liebe es, Lichtfallen zu finden und Menschen darin fotografisch zu "fangen". Ich suche nach besonderen Licht-Schatten-Situationen in der Altstadt hübscher Dörfer und nach Farbtupfern, die in der hellen Sonne aufblitzen. Dann positioniere ich mich so, dass ich einen interessanten Bildausschnitt vor mir habe und warte. Wie eine Katze vor einem Mauseloch stehe ich an eine Wand gelehnt oder mitten auf der Straße.

Ich will die Leute nicht stören. Ich möchte, dass sie sich normal verhalten und einfach in meine Lichtfalle tappen. Ich möchte niemanden erkennbar fotografieren, ich suche kein Porträt eines Fremden. Was ich suche, sind bunte Lichtspiele, in denen das Menschliche das Unerwartete, das Aufregende ist, das in meinen vorgewählten Rahmen passt.

 

RI: Dafür hast du dir eine Strategie für "Camouflage" ausgedacht, und einen kleinen Helfer gefunden....

PP: Je weniger ich als Fotograf in der engen Gasse auffalle, desto besser. Meine Strategie dafür habe ich gefunden: eine möglichst kleine und unauffällige Kamera und möglichst naiv wie ein Tourist, der von Technik nicht viel zu verstehen scheint. Und das hat bisher ganz gut funktioniert.

Seit einigen Monaten fotografiere ich mit der Ricoh GR III. Ich habe immer eine kleine Kamera für meine Reisen geschätzt, wo ich mich nur mit einem Handgepäckkoffer begnügen muss, und liebäugle schon länger mit der GRIII, fand sie aber recht teuer. Aber ich habe die Idee verworfen, "viel Geld für eine kleine Kamera" zu bekommen. Und da kam mir diese kleine, unauffällige schwarze Kamera gerade recht, genau das, was ich machen wollte!
Bei der Straßenfotografie geht es für mich nicht nur um klein und unauffällig, sondern auch um Schnelligkeit und gute Schärfe bei komplizierten Lichtverhältnissen. Mein kleiner Ricoh ist dafür perfekt! Meine anderen Kameras, die ich immer noch liebe, habe ich seit Wochen nicht mehr angerührt...

 

RI: Und für Ihr Projekt mit dem Arbeitstitel "Lichtfallen mit Weitwinkel" haben Sie sich etwas Besonderes überlegt...

PP: Ja, ich wollte den Weitwinkelkonverter ausprobieren. Dadurch ist meine kleine Handtaschen-Ricoh auf die Größe einer auffälligen Kamera angewachsen, was aber nichts von meinem einstudierten naiven Touristen-Auftritt lenkt, denn die Leute fallen mir in meiner bunten Hose und dem Sonnenhut auf, nehmen mich aber nicht mit überhaupt ernsthaft. Einige Männer, neben deren Geschäften ich längere Zeit stand und auf Motive wartete, gaben mir sogar technische Ratschläge. Ich danke ihnen, offensichtlich bin ich mit dem technischen Teil meiner Kamera vertraut, es bedeutet nur, dass meine Tarnung funktioniert! Ich bin eins geworden mit der Straße, den Menschen und der Umgebung, um hier genau meine Art der Fotografie zu verwirklichen. 

Also machte ich mich mit dem Weitwinkelobjektiv auf den Weg und es hat großen Spaß gemacht, weil ich ein kompliziertes, aber spannendes Spielfeld gewählt habe. Die engen Gassen der südfranzösischen Parfümstadt Grasse sind in den späten Nachmittagsstunden so voller Licht und Schatten und Farbe, dass es ein Genuss ist. Ich fand eine gute Ecke nach der anderen, wo ich anhielt und lauerte. Mein Spiel funktionierte hervorragend und ich verbrachte einen berauschenden Abend – in einem Fluss aus Licht und Farbe.

Trotz der Größe und des Gewichts ist der Aufsatz ein wirklich tolles Weitwinkelobjektiv, das die Kamera schnell und präzise arbeiten lässt. Die Leute sahen mich, aber die Kamera wirkte nicht bedrohlich. Wir standen dicht beieinander und unterhielten uns, während ich gleichzeitig in einem einstudierten Winkel aus der Hüfte schnappte. Es war viel Spaß.

Ich konnte den Weitwinkel gut nutzen, weil in Grasse diese rosa Sonnenschirme über einige Straßen gespannt waren. So konnte ich die bunten Regenschirme oben und das Schattenspiel am Boden mit den Menschen dazwischen in einem einzigen Bild festhalten.

 

RI: Möchten Sie ein wenig technisch werden und uns sagen, warum Sie diese Perspektive unbedingt für das Projekt benötigen?

PP: Die Ricoh GR III hat eine 18 mm Festbrennweite. Das entspricht in etwa der Brennweite von 28 mm einer Vollformatkamera. Das nicht austauschbare Standardobjektiv hat somit einen ziemlich universellen mittleren Winkel. Die angebrachte Brennweitenverlängerung kann die Brennweite im Vollformatvergleich auf 21mm verkürzen, was mir die fotografischen Spiele in den engen Gassen erst möglich machte.
Mein Fazit zum Weitwinkelkonverter: Ich finde ihn recht groß und teuer und bin mir nicht sicher, ihn dauerhaft zu nutzen. Der Weitwinkelkonverter macht Spaß, erhöht aber für mich nicht den klaren Vorteil dieser Kamera: dass sie klein und unauffällig ist. Ich mag das GRIII, weil ich nicht als professioneller Fotograf, sondern als Tourist eingestuft werde. Die Geschwindigkeit und die hervorragende Bildqualität sind für eine so kleine Kamera wirklich genial. Und es ist immer bei mir.

In der Regel ist die Ricoh GRIII so wie sie ist ziemlich perfekt für meinen Einsatz. Da an der Kamera kein ausklappbarer Monitor ist, kann ich bei starkem Licht den Ausschnitt nicht richtig hinbekommen. Aber bei den Weitwinkelaufnahmen habe ich genug auf dem Bild und kann es bei Bedarf etwas beschneiden und den Horizont begradigen.

 

RI: Kannst du bitte ein paar Worte zum Titel #shootGR_Grasse sagen, was hat es damit auf sich?

PP: Ich bin ein totaler Netzwerker. Ich genieße es, Gleichgesinnte auf der ganzen Welt zu treffen. Unter der Rubrik GR Cities und dem #shootGR_ mit anschließendem Ortsnamen laden GR-Fotografen auf der ganzen Welt Bilder auf ihren Instagram-Account hoch. So können sich Interessierte vernetzen und sogar treffen.

 

RI: Danke für deinen Praxisbericht, vielleicht treffen wir uns mal auf der Straße beim Fotografieren....

PP: (lacht) ...und dann gemeinsam in den Flow der Streetfotografie kommen...

Ja, vielen Dank für das Interview, es hat Spaß gemacht, darüber zu sprechen, wie ich Fotos mache.

 

#shootGR_Grasse

RICOH GR III // ISO 100 // Belichtungszeit: 1/160 Sek. // Blende: F16 //  Belichtungskorrektur: -2,3 EV // Brennweite 14 mm (mit WIDE CONVERSION LENS GW-4)

 

 

RICOH GR III // ISO 100 // Belichtungszeit: 1/200 Sek. // Blende: F10 //  Belichtungskorrektur: -0,2 EV // Brennweite 14 mm (mit WIDE CONVERSION LENS GW-4)

 

 

RICOH GR III // ISO 100 // Belichtungszeit: 1/200 Sek. // Blende: F9 //  Belichtungskorrektur.: -2,7 EV // Brennweite 14 mm (mit WIDE CONVERSION LENS GW-4)

 

 

RICOH GR III // ISO 100 // Belichtungszeit: 1/200 Sek. // Blende: F8 //  Belichtungskorrektur.: -2 EV // Brennweite 14 mm (mit WIDE CONVERSION LENS GW-4) 

 

 

RICOH GR III // ISO 100 // Belichtungszeit: 1/200 Sek. // Blende: F9 //  Belichtungskorrektur.: -2,7 EV // Brennweite 14 mm (mit WIDE CONVERSION LENS GW-4)

 

 

RICOH GR III // ISO 200 // Belichtungszeit: 1/250 Sek. // Blende: F5 //  Belichtungskorrektur.: -1,3 EV // Brennweite 14 mm (mit WIDE CONVERSION LENS GW-4)

 

 

RICOH GR III // ISO 100 // Belichtungszeit: 1/200 Sek. // Blende: F13 //  Belichtungskorrektur.: -2 EV // Brennweite 14 mm (mit WIDE CONVERSION LENS GW-4)

 

 RICOH GR III // ISO 100 // Belichtungszeit: 1/60 Sek. // Blende: F16 //  Belichtungskorrektur: -2,3 EV // Brennweite 14 mm (mit WIDE CONVERSION LENS GW-4)

 

Wer mehr über Pia Parolin, ihre Workshops, ihre Bilder und ihre Bücher erfahren möchte, sollte sie besuchen Webseite...   oder wenn Sie mehr über ihre persönliche Reise mit der RICOH GR Diary Edition sehen möchten, folgen Sie ihr bitte auf ihrem YouTube-Kanal Pias Reise...

Pia's preferred equipment:

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