17.07.23 – Pia's Journay – Mit der GR III Diary Edition entlang der Küste Westaustraliens

GR III

Pias Reise – Mit der GR III Diary Edition entlang der Küste Westaustraliens

 

„Ich bin überall zu Hause…“ So oder so ähnlich könnte die Antwort lauten, wenn wir die Fotografin Pia Parolin (https://www.piaparolin.com/) nach ihrem Wohnort fragen.

Heute ein Workshop in Hamburg, morgen ein Treffen mit einem Straßenkollektiv in Nizza für eine Ausstellung und nächste Woche eine Buchvorschau in Berlin, Pia Parolin ist immer in Bewegung. Und wenn sie wirklich entspannen will, reist sie um die halbe Welt nach Australien.

 

Im ersten Teil von „Pia’s Journey“ teilt Pia mit uns ihre ersten Eindrücke von ihrer Australienreise. Nachdem sie sich in Perth akklimatisiert hat, nimmt sie uns nun mit auf ihre Reise entlang der Küste des Indischen Ozeans.

 „Der erste Stopp sollte der Nambung-Nationalpark sein, der etwa drei Autostunden nördlich von Perth liegt.

Bei dem ewig blauen Himmel und der grünen Vegetation genieße ich die Fahrt, bei der wir die ganze Zeit den Blick auf das endlose Meer haben, während wir auf der Landseite an Savannen vorbeikommen, deren Grasbäume mit ihren bis zu 2 m hohen Blütenständen bizarr in den blauen Himmel ragen. Hin und wieder wird diese unwirtliche Landschaft durch eine dichtere Vegetation unterbrochen, in der die einzigartigen Banksia-Pflanzen in einem wunderschönen Orange blühen.

 

Als wir im Nambung-Nationalpark ankamen, waren wir von der Landschaft überwältigt.

Hier wirkt alles so ursprünglich, dass es mich nicht wundern würde, wenn ein Dinosaurier um die Ecke käme.

Die Hitze ist im Februar gnadenlos, hält uns aber nicht davon ab, so viel zu fotografieren, wie wir können. Die Farben dieses unglaublichen Gelbs sind einfach unglaublich.

Besonders faszinierend sind die Pinnacles, bei denen es sich angeblich um Überreste von Baumstämmen aus einem ehemaligen Sumpfwald handelt. Allerdings sind diese bis zu vier Meter hohen verwitterten Kalksteinsäulen vermutlich ein Zusammenspiel physikalischer Kräfte und geologischer Phänomene. Das Pinnacles Dessert ist die Hauptattraktion des Nationalparks, obwohl es mit nur vier Quadratkilometern nur den kleinsten Teil des riesigen Gebiets ausmacht.

 

Das nächste unglaubliche Naturerlebnis wartet nur wenige Kilometer weiter. Hier, an einem der wenigen Orte der Welt, wachsen die ältesten Lebewesen der Welt lautlos und unendlich langsam weiter: die Stromatolithen.

Ursprünglich ging man davon aus, dass es sich um fossile Kalksteinformationen aus prähistorischen Zeiten handelte, doch hier, im flachen Wasser am Rande des Tethis-Sees, dessen Name Programm ist, lebt eine Kolonie dieser viele Millionen Jahre alten und wahrscheinlich ältesten Organismen der Welt Die Welt wurde 1956 entdeckt.

Für mich als Biologin sind diese seltsam aussehenden Türme im Salzwasser ein eindrucksvolles Zeugnis der Geschichte des Lebens. Seit der Urzeit bilden Cyanobakterien, begünstigt durch Salzwasser und Kalziumkarbonat, runde steinartige Gebilde von bis zu 50 cm Höhe und einem halben Meter Durchmesser. Sie wachsen mit unendlicher Langsamkeit, und ein 10 cm hoher Turm ist bereits viele Millionen Jahre alt. Nur die Abgeschiedenheit und der hohe Salzgehalt des Wassers ermöglichten ihnen ein so ungestörtes Wachstum.

Die Ruhe und die Stille laden zum Verweilen und Nachdenken ein, über das Leben, die Artenvielfalt und das, was diese Organismen erlebt haben – die gesamte Weltgeschichte und die Entstehung aller Arten auf unserem Planeten. Sie sind Zeugen der Ureinwohner des Kontinents, die sich hier vor Urzeiten eine Lebensgrundlage im Einklang mit der Natur geschaffen haben, deren Nachkommen heute aber im Exil in den armen Randbezirken der so reichen und strahlenden Stadt Perth leben.

Dieser Ort gibt uns das Gefühl, klein und bescheiden zu sein. Ein wunderbarer Ort, um uns selbst und unsere Probleme ins rechte Licht zu rücken. Auch wenn die Anreise weit ist, lohnt sich die Reise.

 

Nachdenklich, aber gleichzeitig glücklich, diese wunderschöne Natur erleben zu dürfen, fuhren wir etwas weiter nördlich in die kleine Stadt Jurien Bay. Hier, direkt am Meer, dominieren die flachen Häuser und viele kleine Kneipen das Bild. Direkt unter dem fantastisch blauen Himmel, am endlosen Meer und den überwucherten Sanddünen am Ufer herrscht die typisch australische Lockerheit. Junge, braungebrannte und oft aufwendig tätowierte Menschen begrüßen sich entspannt mit einem „Hi, how are you" und alles wirkt unkompliziert, entspannt und locker.

Die Probleme scheinen hier ebenso weit weg zu sein wie auf einem anderen Kontinent. Ich genieße es, auch wenn meine Gedanken immer noch bei den Eindrücken des Thetissees sind.

 

Auf dem Rückweg nach Perth am nächsten Tag machten wir Halt bei den Sanddünen von Lancelin.

Hier finden nicht nur Surfer auf dem blauen Meer beste Bedingungen für ihren Sport, sondern auch Sandsurfer. Fahrer von Quads oder Autos mit Allradantrieb können sich in diesen einzigartigen weißen Sanddünen austoben, und überall toben Familien und Kinder oder rollen die Sandberge hinunter, während ich versuchte, auf dem Holzbrett die Dünen hinunterzurasen. Anfangs war es nicht so einfach, aber irgendwann klappt es. Auch wenn es großen Spaß gemacht hat, musste ich der Sonne und der Hitze Tribut zollen und genoss dann lieber den Schatten bei einem kühlen Bier und Fish and Chips.

 

  

Natürlich war meine GR III-Kamera immer dabei. Es war perfekt für diese Reise. Allerdings muss man etwas aufpassen, denn im Sand und bei dem ständigen Wind kann es schnell passieren, dass es im Getriebe knirscht. Deshalb hatte ich die Kamera zusammen mit der schicken Canvas-Tasche in einem Gefrierbeutel aufbewahrt und transportiert und sie nur zum Fotografieren herausgenommen.

Außerdem war das Display der Kamera bei starker Sonneneinstrahlung hin und wieder kaum wiederzuerkennen. Mittlerweile bin ich jedoch so erfahren, dass ich die meisten meiner Fotos blind machen kann. Unterm Strich bin ich begeistert, weil ich die Kamera aufgrund ihrer geringen Größe immer dabei habe und das Fotografieren so schön unkompliziert ist, nicht nur in der Stadt bei der Streetfotografie, sondern auch hier draußen in der Natur.

 

Für mich als Fotograf war diese Reise aufgrund der leuchtenden und teilweise dramatischen Farben einfach grandios und ich werde mich wahrscheinlich noch lange an diese Reise von Perth entlang der Küste nach Norden erinnern.

Aber ich wusste: Zurück in der Stadt warteten bereits die nächsten Abenteuer auf mich.

 

 

Soviel zu den Eindrücken, die Pia Parolin auf ihrer Reise entlang der Küste gesammelt hat. Zusätzlich zu dem hier gezeigten Filmmaterial gibt es Videobeiträge aus Downunder auf der YouTube-Kanal „Pia’s Journey“ . Besuchen Sie unbedingt ihre Seite, wenn Sie mehr sehen möchten.
In zukünftigen Folgen wird Pia hier ihre Erfahrungen in Perth mit uns teilen – bleiben Sie dran.

 

Auf dem Weg zurück zum nächsten Workshop machte Pia Parolin einen Zwischenstopp in Hamburg, um Lintaro Hopf von Samuel Streetlife bei einem Kaffee von ihrer Reise mit der Ricoh GR III Diary Edition zu erzählen. Kommen Sie gerne vorbei.